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ОТКЛИКИ < 2003

Stadtzeitung 26.4.2002

Städtepartnerschaft: Wissenstransfer immer wichtiger

Города-партнеры: Обмен знаниями всегда важен

(cal) Ging es anfangs bei der Städtepartnerschaft mit Krasnodar eher um materielle Hilfe, wird heute der Wissenstransfer immer wichtiger. Im zehnten Jahr der Partnerschaft kam daher Prof. Dr. Konstantin Shapovalov für eine Woche in die Fächerstadt. Der Chefarzt eines 500-Betten-Krankenhauses wollte vor allem den organisatorischen Ablauf des Klinikums kennen lernen. Aus ärztlicher Perspektive interessierten den Chirurgen neben seinem Fachgebiet die innere Medizin und die Augenheilkunde.

Im Austausch mit Gesundheitsdezernent Ullrich Eidenmüller kristallisierte sich außerdem heraus, dass in beiden Ländern die Gesundheitssysteme im Umbruch sind. Sollen hierzulande um den Patienten als Mittelpunkt die Leistungen einzelner Kliniken besser vernetzt werden, setzt man in Krasnodar eher auf Gruppenbehandlungen und den Ausbau ambulanter Hilfe. Eidenmüller sicherte dem stark an wissenschaftlicher Forschung interessierten Chefarzt außerdem Hilfe bei künftigen Kooperationen zu.

Stadtzeitung 14.6.2002

Städtepartnerschaft: Den Kollegen über die Schulter schauen

Города-партнеры: заглянуть коллегам через плечо

(pia) Ihren Kollegen in Karlsruhe und der Region bei der Arbeit über die Schulter schauen derzeit zwei Journalisten aus Krasnodar. Viktor Bogdanoy, der Leiter des Presseamtes der südrussischen Partnerstadt, und Vadim Massalskiy, Direktor des dortigen städtischen Rundfunk und Fernsehens, informieren sich noch bis zum morgigen Samstag bei hiesigen Medien über deren Aufgaben, Themenschwerpunkte, Herangehensweisen und Verbreitungsgebiete.

Als erste Station ihres einwöchigen Aufenthaltes in der Fächerstadt stand für Bogdanoy und Massalskiy nach der Begrüßung durch Ersten Bürgermeister Siegfried König im Rathaus der Besuch des Presse- und Informationsamts (PIA) auf ihrem von der Stadt und der Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe - Krasnodar organisierten Programm. In den Tagen danach ging es dann zu den BNN und zum Südwestrundfunk. Beim Erfahrungsaustausch im PIA brachten Amtschef Bernd Wnuck und CvD Mathias Tröndle den Gästen die "Instrumentarien" der städtischen Öffentlichkeitsarbeit in Karlsruhe wie StadtZeitung und Pressedienst näher.

Bogdanoy und Massalskiy wiederum erzählten ihren Kollegen von der Vielfalt im "Medienzentrum" Krasnodar. In der Metropole der Kuban-Region berichten derzeit drei Rundfunkstationen, über ein Dutzend Zeitungen und mehrere Fernsehsender vom Geschehen.

Stadtzeitung 30.8.2002

Städtepartnerschaften: Bei der Feuerwehr zählt jede Sekunde

Города-партнеры: у пожарных каждая секунда на счету

Studenten aus Partnerstädten verabschieden sich

Студенты из городов-партнеров прощаются

(sub) "Das ging alles blitzschnell!" Edgar Skworzow ist seit drei Wochen bei der Branddirektion und hat "endlich" einen Einsatz erlebt: "Ein Stück meiner Feuerwehrjacke hat sich beim Anziehen in der Gürtelschnalle verfangen; bis ich alles entwirrt hatte, waren wir bereits vor Ort", erzählt der 19-jährige Russe in hervorragendem Deutsch. In seiner Heimatstadt Krasnodar studiert er Germanistik und Englisch, von Karlsruhe war er "schon beeindruckt", als er 1999 einen Aufenthalt in einer Gastfamilie erlebte. Dieses Jahr absolviert er wie 24 andere Studentinnen und Studenten aus den Partnerstädten Krasnodar, Temeswar, Nottingham, Nancy und Halle ein vierwöchiges Praktikum in den städtischen Ämtern und anderen Dienststellen wie Volkswohnung oder Stadtjugendausschuss. Edgar Skworzow fand es spannend, während seiner "Dienstzeit" alle Abteilungen der Branddirektion kennen zu lernen. "Ich konnte auch selbst ein paar Dinge wie Löten oder das Prüfen von Geräten ausprobieren", freut sich der junge Student.

In seiner Funktion als Personaldezernent begleitete EB Siegfried König die Hospitanten. "Die Jugend von heute baut Europa erst richtig auf", so König beim Abschiedsessen am Dienstag im Haus Solms, wo sich neben Gemeinderäten und Vertretern deutsch-ausländischer Freundeskreise auch eine Delegation aus Nancy versammelt hatte. Lilli-Anne Schaeffer, Bürgermeisterin von Nancy, war sichtlich zufrieden über den Ablauf des Projektes: "Jeder sollte die Chance bekommen, andere Teile Europas kennen zu lernen." König freute sich besonders über "das hervorragend gelungene Heftchen", das Katja Bönsch, Studentin aus Halle, mit Unterstützung des Haupt- sowie Presse- und Informationsamtes anfertigte. Die Erlebnisse der Praktikanten an ihren Arbeitsstellen können dort ebenso nachgelesen werden wie ihre Eindrücke von den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in der Fächerstadt. Ein Rundflug über Karlsruhe mit dem Flugsportverein war den Praktikanten zudem einen Erlebnisbericht wert.

Ein Großteil der Studenten verlässt die Fächerstadt am heutigen Freitag, einige Unermüdliche bleiben noch etwas länger wie beispielsweise Katja Bönsch, die das Hauptamt noch zwei Wochen lang tatkräftig unterstützt. Edgar Skworzow hält es sich offen, wiederzukommen. Jedenfalls fühlt er sich hier wohl, die Fächerstadt hat seiner Meinung nach auch alles dafür getan: "Karlsruhe ist sehr gastfreundlich, meine Erlebnisse werde ich in guter Erinnerung behalten."

Stadtzeitung 11.10.2002

Städtepartnerschaft: Badische Lebensart in Südrussland

Города-партнеры: баденский образ жизни на юге России

In Krasnodar öffnete Restaurant "Karlsruhe" / Delegation beim Stadtfest

В Краснодаре открылся ресторан «Карлсруэ» / Делегация на празднике Дня города

(olk) Seit zehn Jahren sind Karlsruhe und die südrussische Stadt Krasnodar partnerschaftlich verbunden. Eine fünfköpfige Delegation aus Gemeinderat und Verwaltung unter Leitung von Stadträtin Marianne Krug folgte vor kurzem der Einladung zum Fest "Tag der Stadt" nach Krasnodar. Im Rahmen der Feier, die den Stellenwert unseres Stadtgeburtstags hat, öffnete dort das Restaurant "Karlsruhe" erstmals seine Türen. Es soll den Krasnodarer Bürgern ein Stück badische Lebensart näher bringen. Die Abordnung aus der Fächerstadt übergab unter anderem Gläser, Teller und historische Stiche, die dem Restaurant eine echte Karlsruher Note verleihen sollen. So dekorieren jetzt unter anderem Bilder vom Karlsruher Schloss und vom Marktplatz mit dem Rathaus die Wände und auf der Theke steht ein KSC-Wimpel.

Die Gegenstände gelangten mit dem 29. Hilfstransport nach Krasnodar, der auch humanitäre Hilfsgüter für die dortige psychiatrische Klinik an Bord hatte. Dazu überreichte Marianne Krug im Namen der Stadt vor Ort dem Krasnodarer Oberbürgermeister Nikolai Priz einen Scheck über 2 000 Euro für die Kinderstation des Klinikums. Das Besuchsprogramm der Delegation umfasste neben jeder Menge kultureller Angebote auf dem Stadtfest auch einen Ausflug an das Asowsche Meer. Dort besuchten die Karlsruher eine Fischereibrigade und kamen in den Genuss frisch gefangener Meerestiere.

Dass die Partnerschaft zwischen der Residenz des Rechts und der 800 000- Einwohner Stadt nicht nur auf dem Papier besteht, zeigt ein Blick in die bevorstehenden Projekte. Wie Nancy, Nottingham, Halle und Temeswar, denen Karlsruhe ebenfalls freundschaftlich verbunden ist, wird sich auch Krasnodar auf dem Weihnachtsmarkt mit einem Stand präsentieren. Eine Zusammenarbeit zwischen dem Städtischen Klinikum und dem in Krasnodar steht in den Startlöchern. Ärzte aus Krasnodar werden in der Klinik für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie hospitieren und sich Kenntnisse in der Operation und Rehabilitation von Kindern mit Gesichtsfehlbildungen aneignen. Umgekehrt sollen Ärzte aus Karlsruhe auch vor Ort in der Partnerstadt helfen, das Leiden der Kinder zu lindern.

Ein Vertreter der Stadt am Kuban wird an einem Kongress zum Thema kommunale Selbstverwaltung teilnehmen, der Ende November in Karlsruhe stattfindet. Für die kommenden beiden Semester vergibt die Stadt Karlsruhe ein Stipendium an der Pädagogischen Hochschule an einen Krasnodarer Studenten.

Stadtzeitung 29.11.2002

Städtepartnerschaft: Kontakte wachsen an

Города-партнеры: Контакты усиливаются

Journal über Beziehungen zu Krasnodar erschienen

Вышел журнал о контактах с Краснодаром

(erg) Seit Karlsruhe mit der südrussischen Stadt Krasnodar am Kuban vor zehn Jahren einen Freundschaftsvertrag geschlossen hat, wachsen die Kontakte auch außerhalb der offiziellen Beziehungen stetig an. Der Rechtsanwalt Dr. Jan-Dirk Rausch, seit rund 20 Jahren Motor der Beziehungen, freut sich über diese Entwicklung, wie Oberbürgermeister Heinz Fenrich. Vor fünf Jahren ist aus der Städtefreundschaft eine mit Brief und Siegel sowie Gemeinderatsbeschluss versehene Partnerschaft geworden. In Krasnodar freilich hat man nie zwischen Freundschaft und Partnerschaft unterschieden. Am Montag übergaben Rausch und die Layouterin Nicole Schneider dem OB das erste Heft eines Partnerschaftsjournals.

Journalisten und ehrenamtlich in der Pflege der Partnerschaft Aktive aus Ost und West haben aus Anlass des Zehn-Jahre-Jubiläums Interviews mit den beiden Stadtoberhäuptern geführt, stellen die Städte vor und präsentieren einen Überblick über die aktuellen Partnerschaftsaktivitäten. Sie schildern den Kleingarten als "die Datscha der Karlsruher" oder legen dar, warum Krasnodar eine Reise wert ist. Es ist zu lesen, dass Krasnodar ein Projekt plant, ähnlich wie in Karlsruhe Stadtbahnen auf Eisenbahnschienen ins Umland fahren zu lassen. Ein anderer Artikel untersucht die Frage, ob man als Russe in Deutschland leben kann.

Seit gestern verkaufen Besucher aus Krasnodar Produkte ihrer Region im "Partnerschaftshäusle" auf dem Christkindlesmarkt. Ab morgen gibt es dort kostenlos das Partnerschaftsjournal. Es liegt dann auch an der Rathauspforte aus. Und die Hälfte der Auflage von 1200 Exemplaren wird in Krasnodar verteilt.

Stadtzeitung 6.12.2002

Städtepartnerschaft: Freunde seit einem Jahrzehnt

Города-партнеры: Друзья отмечают десятилетие

(erg/trö) Die ersten Kontakte reichen fast bis in die Zeit des Kalten Krieges zurück: Zu Beginn der zunächst behutsamen Annäherung kam eine Jugendgruppe des Reisebüros "Sputnik" aus dem südrussischen Krasnodar nach Karlsruhe, der Stadtjugendausschuss erwiderte den Besuch. Der Eiserne Vorhang trennte noch die Menschen in West und Ost, doch die Zahl der Begegnungen zwischen Bürgern der Fächerstadt und denen der über 3 200 Kilometer entfernten 800 000-Einwohner- Stadt am Fuße des Nordkaukasus wuchs. "Die Badische Sportjugend reiste nach Krasnodar, das Sinfonieorchester an der Uni oder das Kabarett Herr Bär, Freundschaften entstanden, Vorurteile wurden abgebaut", warf Ex-Stadtrat Frithjof Kessel jetzt beim Festabend zum zehnjährigen Bestehen der Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe-Krasnodar den Blick nochmals zurück auf die Anfänge. Seither ist einiges in Bewegung geraten zwischen den beiden Städten. Seit zehn Jahren organisiert etwa Christa Köhler humanitäre Hilfen für Krasnodar. 30 Transporte mit medizinischem Gerät, Medikamenten oder Kleidung aus Karlsruhe sind in der Zwischenzeit dort angekommen. "Und daneben entstanden mindestens zehn Ehen", betonte Vorstandsmitglied Herbert Huber vor den Gästen der Feier, darunter auch EB Siegfried König und Mitglieder des Gemeinderats, einen weiteren, zutiefst "menschelnden" Aspekt der Begegnungen.

1992, im Gründungsjahr der Freundschaftsgesellschaft, schlossen beide Städte auch einen entsprechenden Vertrag, den die damaligen Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerhard Seiler und Valery Samoljenko dann im Mai 1998 mit der Unterzeichnung des Dokuments über eine Städtepartnerschaft in eine offizielle Verbindung überführten. Mit ganz persönlicher Note: Gerhard Seiler berichtete den Fest-Gästen von einem besonders engen Verhältnis zu seinem Amtskollegen. Die Kontakte sind für die Freundschaftsgesellschaft auch die Basis dafür, die Beziehungen jetzt auf andere Ebenen auszudehnen. "Aus den freundschaftlichen können auch wirtschaftliche Beziehungen entstehen", warf Vorstandsmitglied Dr. Jan-Dirk Rausch den Blick in die Zukunft.

Die Gäste aus Krasnodar mit dem Leiter des städtischen Amtes für Auslandsbeziehungen Boris Staroselskij an der Spitze, die zur Feier gekommen waren, hatte Bürgermeister Ullrich Eidenmüller bereits zur Eröffnung des Christkindlesmarkts im Namen der Stadt in Karlsruhe begrüßt. Und die der Delegation angehörenden Studierenden der Kuban-Universität boten im adventlichen Treiben um das Rathaus einige Tage lang im "Partnerschaftshäuschen" in ihrer Heimatstadt gefertigte Erzeugnisse zum Kauf an.

Presseecho 2001

Stadtzeitung 17.8.2001

Städtepartnerschaft: Ein Rundflug toppt das pralle Freizeitprogramm

Города-партнеры: полет над городом облегчает плотную программу отдыха

Studenten aus den Partnerstädten machen derzeit Praktika in der Karlsruher Stadtverwaltung

Студенты из городов-партнеров проходят в настоящее время практику в администрации города

(ans) "Ich sage immer: Ihr müsst deutsch sprechen, so viel es nur geht". Nicolas ist Student an der Handelsschule in Nancy und schon "alter Hase", was Auslandspraktika angeht: Zum vierten Mal ist er in Deutschland, nach Remscheid und Halle zum ersten Mal in Karlsruhe. Genau wie seine 24 Kolleginnen und Kollegen aus Nancy, Nottingham, Krasnodar und Temeswar macht Nicolas ein vierwöchiges Praktikum in der Stadtverwaltung. Dabei pflegen Nancy und Karlsruhe eine fast 30-jährige Tradition: Schon seit 1973 findet der Austausch zwischen französischen und deutschen Studenten statt, seit sieben Jahren sind auch die neueren Partnerstädte mit von der Partie. (...)

Presseecho 2000

Stadtzeitung 1.9.2000

Städtepartnerschaft: Den Horizont erweitert

Города-партнеры: Расширили горизонты

Studenten aus Partnerstädten lernten Praxis kennen

Студенты из городов-партнеров учатся на практике

(rof) Genau 27 Studentinnen und Studenten aus Karlsruhes ausländischen Partnerstädten Nancy, Nottingham, Temeswar und Krasnodar hatten dieses Jahr einen Monat lang Gelegenheit, in die vielfältigen Aufgaben einer deutschen Kommune hineinzuschnuppern. Die jungen Menschen aus Frankreich, England, Rumänien und Russland waren allesamt begeistert von dieser Möglichkeit und äußerten sich beim Abschiedsessen im Haus Solms zufrieden und sehr angetan über die positiven Eindrücke, die sie bei ihrem Aufenthalt in der Fächerstadt gewinnen konnten.

"Ich hoffe, Sie haben eine gute Zeit gehabt in Karlsruhe und Sie kommen vielleicht wieder", sagte Stadträtin Petra Wefels (CDU) in Vertretung des Oberbürgermeisters und im Beisein von Stadtrat Michael Zeh (SPD) bei der offiziellen Verabschiedung. Aber es war nicht nur Arbeiten angesagt, sondern die Gäste hatten auch die Möglichkeit bei Exkursionen Land und Leute kennen zu lernen. Der Besuch von Freibädern und Baggerseen sowie Biergärten rundete das Programm ab und ermöglichte auch viele gesellige Kontakte mit den Gastgebern. Um solche Aktivitäten zu organisieren und durchzuführen, brauchte das Hauptamt auch zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Diese rekrutierten sich überwiegend aus den binationalen Gesellschaften und Freundeskreisen sowie Studenten der Hochschulen, denen Stadträtin Petra Wefels für ihren Einsatz dankte.

Marie-Noelle Bajolet, die im Rathaus von Nancy für internationale Beziehungen zuständig ist, dankte im Namen der Praktikanten für die gute Aufnahme in Karlsruhe. Bald könnten Karlsruhe und Nancy auf 45 Jahre Städtepartnerschaft zurück blicken, und den gegenseitige Austausch von Studenten im August gebe es bald seit 30 Jahren. Auch sie hoffe, dass diese gute Sache weiterhin gepflegt werde. Als Vertreterin von Karlsruhe war Stadträtin Angela Geiger (SPD) mit einer Delegation einen Tag später in Nancy zu Gast, um die deutschen Studenten zu besuchen.

Zurück nach Karlsruhe: Die Studentin Oana Popescu aus Temeswar arbeitete beispielsweise im Amt für Wirtschaftsförderung. Dank ihrer hervorragenden Deutschkenntnisse, die sie am Nikolaus-Lenau-Gymnasium erworben hat, gewann sie einen informativen Einblick in die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit und arbeitete besonders dem deutsch-rumänischen Wirtschaftbüro zu, indem sie die bisherigen Aktivitäten aufgelistet hat. Sie möchte, wie Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung betonte, auch künftig die vielfältigen Projekte, die zwischen Karlsruhe und Temeswar im Banat laufen, weiter verfolgen.

Stadtzeitung 11.8.2000

Städtepartnerschaft: Eine runde Sache

Города-партнеры: круг интересов

Praktikum für Studenten in der Verwaltung

Практика студентов в администрации города

(cal) "Ich bin das erste Mal in Deutschland, finde Karlsruhe interessant und möchte hier Freunde kennen lernen", sagt Vadim Suschkin. Der 19-jährige Germanistikstudent aus Krasnodar nimmt ebenso wie die 20 Jahre alte Armandine Meunier aus Nancy vier Wochen an einem Arbeitsaufenthalt für Studentinnen und Studenten aus den Partnerstädten in der Stadtverwaltung teil. Armandine war zwar schon einmal als Kind hier, kann sich aber nicht mehr daran erinnern. Sie freut sich jetzt darauf, ihr Deutsch zu verbessern und das erste Mal alleine fort zu sein.

Insgesamt 27 junge Frauen und Männer, davon 20 aus der Metropole Lothringens, drei aus Temeswar, zwei aus Krasnodar und zwei aus Nottingham hat Bürgermeister Harald Denecken jetzt im Rathaus begrüßt. Sie schnuppern tagsüber in den Büros des Hauptamts, der Stadtbibliothek oder im Kulturreferat in die vielfältigen Aufgaben einer deutschen Kommune hinein. Oder betreuen, wie Vadim, Kinder während der Ferienaktion des Stadtjugendausschusses. Aber das ist längst nicht alles. Bevor sie sich am 29. August zum Grillen im deutsch-französischen Studentenclub & Guiness- Club Mörsch, der das Freizeitprogramm mitorganisiert hat, treffen, haben sie genügend Zeit, ihre Fühler in alle Richtungen auszustrecken.

So besuchen sie beispielsweise die Schlösser in Karlsruhe, Bruchsal und Heidelberg, schauen sich Ausstellungen in der Kunsthalle oder im ZKM an, erleben den Turmberg "by night" oder nehmen die Herstellung von Gaszählern in Augenschein. Kneipentouren, ein Boule-Tournier und ein Rundflug stehen auch auf dem Programm.

Presseecho 1999

Stadtzeitung 10.12.1999

Städtepartnerschaften: Breitere Basis für Kooperationen

Города-партнеры: Прочный базис для сотрудничества

Drei neue Vereinbarungen mit Kuban-Universität unterzeichnet

Подписаны три новых соглашения о сотрудничестве

(bw) Hochschulen Karlsruhes und die Kuban-Universität in der russischen Partnerstadt Krasnodar wollen künftig enger zusammenarbeiten. Zu den bereits bestehenden Kontakten zur Technischen Hochschule - sie sollen künftig ausgebaut werden - kommen jetzt auch Kooperationen mit der Fachhochschule und der Pädagogischen Hochschule hinzu. Mit entsprechenden Dokumenten im Gepäck reiste eine siebenköpfige Delegation der Kuban-Universität unter Leitung von Rektor Vladimir Babeschko Ende vergangener Woche zurück nach Krasnodar. "In der Phase des Übergangs von der Plan- auf die Marktwirtschaft haben wir viel nachzuholen", hatte Professor Babeschko zu Beginn seiner Visite im Rathaus gesagt. Mit den Absichtserklärungen ist er diesem Ziel ein Stück näher gekommen.

Informatik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Kartographie/Geomatik und Vermessung/Geomatik sind die Disziplinen, in denen zwischen der Fachhochschule Karlsruhe und der Uni Krasnodar Austauschprogramme für Dozenten und Studierende entstehen sollen. Zudem planen beide Hochschulen gemeinsame Forschungsprojekte und einen entsprechenden Austausch der Forscher. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PH) und die Fakultät für Romanistik und Germanistik an der Kuban-Universität wollen neben dem Austausch von Dozenten, Studierenden und Praktikanten auch Möglichkeiten zur Veröffentlichung in wissenschaftlichen Publikationen der Partnerhochschulen erschließen und gemeinsame Projekte verwirklichen - beispielsweise einen Lehrgang für Literaturgeschichte Deutschlands erarbeiten oder Lehrmaterialien entwickeln. Die Fridericiana hat mit ihrem russischen Pendant vereinbart, die bestehenden Kooperationen auf den Gebieten Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Geophysik nach Möglichkeit auch auf andere Felder auszudehnen.

Beim Empfang im Rathaus für die russischen Wissenschaftler hatte Oberbürgermeister Heinz Fenrich bereits zum Auftakt des einwöchigen Arbeitsbesuchs die Bedeutung einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den Universitäten unterstrichen. Zum einen könnten Wissenschaft, Forschung und Technik zusammen "viel bewegen, voneinader lernen und profitieren". Zum anderen sei es gerade für junge Studierende wichtig, unterschiedliche Kulturen kennenzulernen, Verständnis für den Anderen zu entwickeln und miteinander in einen Dialog einzutreten. Fenrich: "Die Jugend ist unsere Zukunft". OB Fenrich und Professor Babeschko unterstrichen dabei auch die Rolle der Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe-Krasnodar. Fenrich: "Ohne das außerordentlich große Engagement der Freundschaftsgesellschaft könnte die Städtepartnerschaft nicht so bestehen, wie sie besteht."

Stadtzeitung 12.11.1999

Städtepartnerschaften: Krasnodar - neue Perle Russlands

Города-партнеры: Краснодар – новая жемчужина России

Drei Erfolgsstorys

Три истории успеха

(bw) "Das Klima ist günstig, der Boden fruchtbar und die Menschen fleißig. Kurz: Das Kuban-Gebiet ist die Perle Russlands". Das Zitat wird Nikita Chruschtschow zugeordnet und scheint bis heute an Gültigkeit nichts eingebüßt zu haben. Jedenfalls präsentierte sich Krasnodar beim jüngsten Besuch einer Delegation aus der Partnerstadt Karlsruhe als aufstrebende Metropole am Kuban-Fluss. Betriebe sind bereits erfolgreich unterwegs in Richtung soziale Marktwirtschaft, Studenten und Professoren stellen sich mutig globalen Herausforderungen, und eine kooperative Wirtschaftspolitik der Kommune hat der Bezirkshauptstadt bereits Millioneninvestitionen und Hunderte neuer Arbeitsplätze eingebracht.

Erfolgsstory Nummer eins: 1993 übernimmt der britische Tabakkonzern Philip Morris ein namhaftes Aktienpaket der "Krasnodartabakprom", investiert bis heute 150 Millionen US-Dollar in eine völlig neue Produktionsanlage und sichert so nicht nur 700 Arbeistplätze sondern schafft auch noch 500 neue. Das Engagement lohnt sich nicht nur für das Unternehmen - Zigarettenmarken aus Krasnodar halten mittlerweile 20 Prozent am gesamten russischen Markt -, Nutznießer sind auch die Angestellten und die Stadt - und das in vielfacher Hinsicht. Philip Morris bietet der Belegschaft und deren Angehörigen freiwillig eine kostenfreie medizinische Versorgung - daneben Werkswohnungen, Kindergarten und andere soziale Einrichtungen.

Die Firma ist außerdem größter Steuerzahler am Platze: Trotz Steuervergünstigungen machen die Zahlungen des Zigarettenproduzenten 20 Prozent des lokalen Aufkommens aus. Doch damit nicht genug: "Philip Morris versteht sich als Teil der städtischen Gemeinschaft und erngagiert sich im sozialen Bereich", erklärt das britische Management vor Ort. Die Liste dessen, was darunter zu verstehen ist, beeindruckt auch die Stadträte und den Oberbürgermeister aus Karlsruhe: Philip Morris rüstete die Krasnodarer Philharmoniker mit neuen Instrumenten aus, veranstaltet Wohltätigkeitskonzerte für Rentner und Einkommensschwache, schreibt einen Journalistenpreis aus und versorgt Schulen mit PC (die Liste kann fortgesetzt werden). Das Erstaunlichste: Philip Morris startet eine Aufklärungskampagne über die besonderen Gefahren des Rauchens im jugendlichen Alter. Reaktion OB Fenrich: Sollte Philipp Morris ein neues Werk in Deutschland planen, gäbe es gute Argumente für Karlsruhe als Standort.

Erfolgsstory Nummer zwei: Die Sowchose "Solnetschanaja" wird 1992 eine Aktiengesellschaft, an der alle Anteile von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - auch den ehemaligen - gehalten werden. Auf 2000 Hektar Fläche bauen die 450 Aktionäre Obst und Gemüse an, der Jahresertrag soll im Jahr 2000 bei 10.000 Tonnen liegen. Trotz innovativer Produkte (Spezialität: Kürbissaft) fehlt es an Kapital, um westliche Technik zu kaufen. Mit Hilfe des Bürgermeisteramtes findet man Lösungswege: Im kommenden Jahr wird der französische Lebensmittelkonzern Bonduelle mit 6,5 Millionen Dollar einen Verarbeitungsbetrieb für Dosengemüse errichten.

Erfolgsstory Nummer drei: Die Kuban-Universität hat heute 17.000 Studenten und unterhält als größte von 52 Hochschulen in der Region internationale Kontakte - neben Karlsruhe - in die USA, nach Japan und in EU-Staaten. Den Studenten stehen im Internet-Zentrum 80 Arbeitsplätze zur Verfügung, das Glasfasernetz ist das schnellste im Süden Russlands. Hilfe aus der Partnerstadt erhofft sich Uni- Rektor Wladimir Babeschko nicht nur beim Ausbau des Zentrums für deutsche Literatur. Um Unternehmensgründungen aus der Hochschule zu fördern, soll an der Kuban-Universität eine Technologiefabrik nach Karlsruher Vorbild entstehen - es wird ein Thema bei Babeschkos Besuch Ende November in der Fächerstadt sein. Ein Gespräch mit Studierenden der Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften vermittelt einen Eindruck von der Offenheit, dem Engagement und der Leistungsbereitschaft der angehenden Führungskräfte. OB Fenrich beeindruckt: "Der Austausch zwischen den Menschen ist die Grundlage einer friedlichen, erfolgreichen Entwicklung. Wir werden diese Begegnung in bleibender Erinnerung behalten."

Stadtzeitung 5.11.1999

Städtepartnerschaft: "Karlsnodar" steht für die Freundschaft

Города-партнеры: «Карлснодар» символ дружбы

OB: Verbindung lebt weiter/Vertrag der Unis

Мэр: связи развиваются/договор между университетами

(bw) Städtepartnerschaften verbinden, manche schweißen auch zusammen. Wie eng, das machte Krasnodars Oberbürgermeister Valery Samojlenko beim ersten Besuch seines Karlsruher Amtskollegen Heinz Fenrich an der Spitze einer Delegation des Gemeinderats in einer eigenen Wortschöpfung deutlich: Karlsnodar. Der Begriff stehe für eine "einzigartige Freundschaft", erklärte Samojlenko: "Wir wissen, was wir aneinander haben". OB Fenrich wollte seinen Besuch als ein Signal verstanden wissen, dass die erfolgreiche Partnerschaft auch nach dem OB-Wechsel weiterlebt und, wo immer möglich, ausgebaut wird: "Ich will das fortführen, was die Freunde auf beiden Seiten begonnen haben." Nach dem viertägigen Besuch hegt daran niemand Zweifel.

Die Informationsreise vermittelte den Teilnehmerinnen und Teilnehmer - darunter die "Partnerschaftsveteranen" Marianne Krug, Frithjof Kessel und Dr. Heinrich Maul, außerdem Lüppo Cramer, Barbara Kofler, Wolfram Jäger und als "Neuling" Monika Storck - Einblicke in vielfältige Themenlagen. Vielversprechende Entwicklungen konnte die Delegation in einigen Wirtschaftssegmenten beobachten: Aus einer ehemaligen Sowchose ist ein ambitionierter, landwirtschaftlicher Betrieb geworden, der die Stadt mit Obst und Gemüse versorgen kann und eine ganze Produktpalette - von Säften über Marmeladen bis zum Ketchup - auf den Markt bringt. Aktuelles Problem: Die Finanzdecke ist dünn, Investitionen in den Maschinenpark drängen. Die Geschichte des Philip-Morris-Werks in Krasnodar mutet da schon wie ein kleines Wunder an: Der Zigaretten-Konzern hat in sechs Jahren 150 Millionen Dollar am Standort Krasnodar investiert und damit 700 Arbeitsplätze gesichert und 500 neue geschaffen.

Wirtschaftlicher Erfolg scheint in Krasnodar immer mit dem Namen Samojlenko und dem Bürgermeisteramt verbunden: Investitionen für neue Arbeitsplätze hängen oft von der Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft zwischen Unternehmungen und Verwaltung ab, erfährt man bei Besuchen in den unterschiedlichsten Einrichtungen - auch in einem privaten Sportzentrum, aus dem schon zahlreiche nationale und internationale Medaillenträger hervorgegangen sind.

Unsicherheit herrscht dagegen in der Duma, dem Krasnodarer "Gemeinderat": die Spielregeln würden sich zu oft ändern, beklagt ein Abgeordneter und spricht ein regionales Gesetz an, das die Zahl der Duma-Vertreter von gegenwärtig 27 auf künftig 70 oder gar 100 "aufblähen" will. Dagegen läuft Verfassungsbeschwerde, und vor allem auch dagegen, dass der Oberbürgermeister einer Stadt nicht mehr direkt gewählt werden soll.

Beeindruckend herzlich - wie immer - der Empfang in der Kuban-Universität. Als Gastgeschenk kündigt OB Fenrich 650 neue Bücher für das Zentrum für deutsche Literatur an - die Freundschaftsgesellschaft wird sie im Frühjahr nach Krasnodar bringen. Der Rektor der Universität will das Modell der Karlsruher Technologiefabrik an der Hochschule umsetzen und möchte die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten in Karlsruhe und Krasnodar auf eine neue Zusammenarbeit stellen:

OB Fenrich hat den Entwurf für einen offiziellen Vertrag über die Zusammenarbeit beider Hochschulen mitgenommen. Fenrich: "Im Jahr 2000 wird die Fridericiana 175 Jahre und die Kuban-Universität 80 Jahre alt. Das Jubiläum wäre ein geeigneter Termin zur Vertragsunterzeichnung."

Stadtzeitung 27.8.1999

Städtepartnerschaften: Lernen bei Freunden

Города-партнеры: Учиться у друзей

Partner aus vier Städten - Ferienziel Karlsruhe

Партнеры из четырех городов / Цель отдыха в Карлсруэ

(Lä) "Sommerakademie" Karlsruhe: Alle Jahre wieder wird die Fächerstadt zum Ferienziel für Studierende aus Karlsruhes Partnerstädten. Seit 30 Jahren besteht das Austauschprogramm mit Nancy, seit fünf Jahren kommen auch Studenten im Alter von 18 bis 30 Jahren aus Temeswar, Nottingham und Krasnodar an den Oberrhein, um im Praktikum bei städtischen Dienststellen deutsche Sprachkenntnisse zu vertiefen und Baden-Württemberg kennenzulernen, erzählt Liane Wilhelm vom Hauptamt der Stadt. Zusammen mit Iris Kessler betreut sie vom 2. bis 31. August die 25 jungen Gäste aus Rußland und Europa.

Von "Arbeitsferien" spricht Tatiana Maureira bei einem Rundgang durch Ausstellungen im Landesmuseum. Die Studentin der Literaturwissenschaften aus Nancy ist nach vier Schüleraustauschen bereits das fünfte Mal in Karlsruhe. Bei der Zentralen Organisation der Stadt lerne sie die Sprache des Alltags, die für sie wie ein Schlüssel zum besseren Verstehen der deutschen Autoren und ihrer Wurzeln sei. Fliessend deutsch spricht heute schon Natja Boiko aus Krasnodar, die beim Tiefbauamt hospitiert. Zusammen mit ihren Kommilitonen ist sie überrascht von dem großen Veranstaltungsprogramm, das der Deutsch-Französische Freundeskreis und Deutsch-Französische Club zusammen mit der Stadt auf die Beine gestellt haben.

Das Klosterfest in Bad Herrenalb, Ausflüge nach Stuttgart, Heidelberg und Besuche im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) sind ebenso Programmpunkte wie ein Besuch der Chardin-Ausstellung in der Kunsthalle und des Ettlinger Marktfestes. Ihre Liebe zu Karlsruhe drückt die 20jährige Fremdsprachenstudentin so aus: "Besonders gut gefallen mir die vielen Brunnenfontänen. Überrascht war ich von den sehr leisen großen Straßenbahnen. Am sympathischsten aber sind mir die Menschen. Sie sind so herzlich, fröhlich und so aufgeschlossen." Sie könne sich gut vorstellen, später einmal in Baden zu arbeiten, lacht sie und beeilt sich, Anschluß an ihre Gruppe zu halten, die gerade im Schloss den Erläuterungen zu der Ausstellung mit Heiligen, Herrschern und Hampelmännern lauscht. Geschichte, das ist auch etwas für Nick Hodgkinson aus Nottingham.

Bisher habe er immer nur Norddeutschland besucht. Nach einigen Tagen Dialekt in Süddeutschland muß auch der 17jährige Schüler feststellen, das deutsch nicht gleich deutsch ist. Auch bei seiner Praktikumsstelle beim Amt für Bürgerservice und Sicherheit müsse er oft zweimal hinhören. Leichter hatte es der Engländer im ZKM: "So etwas gibt es bei uns nicht. Die ganze Einrichtung ist beeindruckend und gigantisch." Die vielen englischen Begriffe hätten ihm zudem den Zugang zu den Kunstwerken und Installationen erleichtert. Der Kunst und der städtischen Pressearbeit galt das Interesse von Alexander Potcoava. Mit in die Heimat nach Temeswar nimmt der Rumäne vor allem Eindrücke von der Vielfalt der Medien in Karlsruhe. Und wo sind die Praktikanten aus Halle? "Die sind gleich weitergereist nach Nancy, um sich in der französischen Sprache zu üben", erklärt Liane Wilhelm.

Presseecho 1998

Stadtzeitung 11.9.1998

Städtepartnerschaft: Volksdiplomatie trägt Früchte

Города-партнеры: Народная дипломатия приносит плоды

Freundschaft Karlsruhe - Krasnodar von unten gewachsen

Дружба Карлсруэ-Краснодар выросла снизу

(bw) "Die Partnerschaft zwischen Karlsruhe und Krasnodar lebt auch ohne die Oberbürgermeister", und das ist für Karlsruhes Stadtoberhaupt Professor Dr. Gerhard Seiler "ein gutes Zeichen." Beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt am Montag im Rathaus würdigte sein Amtskollege aus der russischen Metropole am Kuban-Fluß, Valerij Samojlenko, die guten Beziehungen beider Städte als das Ergebnis einer erfolgreichen "Volksdiplomatie".

Beeindruckt hätte ihn besonders, wie hierzulande die verschiedenen Parteien und die Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen miteinander arbeiten, und wie sie sich für "die nteressen unserer Stadt eingesetzt" haben, unterstrich OB Samojlenko. Eine besondere Rolle habe dabei die Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe-Krasnodar gespielt, von der in der Vergangenheit viele wichtige Impulse ausgegangen seien.

Austauschprogramme für Schüler, Lehrer- und Studentenpraktika, Beteiligungen kultureller Gruppen an Festen und Veranstaltungen, Sportbegegnungen und Wirtschaftsgespräche bilden eine breite Basis für eine "tiefe und herzliche" Freundschaft, erinnerte OB Seiler.

Valerij Samojlenko dankte den Bürgerinnen und Bürgern der Fächerstadt für die vielfältige humanitäre Hilfe und die Unterstützung auf medizinischem Gebiet. Mit seinem Besuch in Karlsruhe trotz "schwieriger Zeiten" in seinem Heimatland wollte der Oberbürgermeister von Krasnodar "notwendige Zeichen" setzen - in der Phase des Amtswechsels für die Qualität der Beziehungen zwischen den beiden Partnern. Samoljenko: "Lieber Gerhard, was wir beide getan haben, das haben wir nicht von Amts wegen getan."

Die Visite der russischen Delegation ist der erste Besuch in Karlsruhe nach der Unterzeichnung des offiziellen Partnerschaftsvertrages im Mai in Krasnodar. Das Programm sieht Expertengespräche über die Struktur des Gemeinderats und die Organisation der Verwaltung ebenso vor wie Firmenbesuche bei Bosch und Siemens. Ein Werk für Haushaltsgeräte und der Bau eines Blockheizkraftwerkes stehen auf der Wunschliste der Delegation.

Doch die Chancen dafür in der gegenwärtigen Verfassung der russischen Wirtschaft schätzt OB Samojlenko realistisch ein: "Unser Land muß sich erst wieder stabilisieren", sagt er und fügt bestimmt hinzu: "Und es wird sich stabilisieren". Ein erster Schritt beim Ausbau der Wirtschaftskontakte nach Deutschland könnte der Aufbau eines Wirtschaftsbüros sein - Karlsruhe und Krasnodar wollen nach einer Möglichkeit suchen.

Stadtzeitung 28.8.1998

Städtepartnerschaft: Mit dem Löschzug ausgerückt

Города-партнеры: выезд пожарной машины

Studenten aus Partnerstädten absolvierten Praktikum in Karlsruhe

Студенты из городов-партнеров прошли практику в Карлсруэ

(sti) "Beim Aufwachen habe ich manchmal gedacht, ich bin in Tunesien", sagt Emanuelle und lacht. "Von meinem Fenster aus konnte ich morgens die Kamele im Stadtgarten sehen, erklärt die junge Französin ihren Irrtum. "Auch die Temperaturen erinnerten ab und zu an die Wüste", meint sie. Ansonsten habe aber Karlsruhe mit der Landschaft Nordafrikas wenig gemein.

Im Gegenteil: "Es gibt hier sehr viele Grünflächen", nennt die 25jährige das für sie besondere Merkmal der Stadt, eine Ansicht, die auch der 19jährige Bruno teilt. Beide kommen aus Nancy und gehören zu einer 23-köpfigen Gruppe von Studierenden aus den Partnerstädten Karlsruhes, die im August ein Praktikum in der Stadtverwaltung absolviert haben. Seit nunmehr 40 Jahren besteht diese Tradition. Ein Austausch auf Gegenseitigkeit: Und so haben auch einige Hochschüler aus Karlsruhe den August in Dienststellen der Stadt Nancy verbracht.

Emanuelle hat im Karlsruher Hauptamt mit angepackt, Bruno sich die Branddirektion für sein Praktikum ausgesucht. "Dreimal bin ich mit den Löschzügen ausgerückt", erzählt der junge Franzose in fließendem Deutsch, "zweimal war es aber ein Fehlalarm, beim dritten Mal nur ein kleines Feuer." Die Arbeit hat ihm gefallen, Feuerwehrmann will er dennoch nicht werden.

Einen unmittelbaren Bezug zwischen Studium, Beruf und Praktikum kann Ramona aus Temeswar herstellen. Sie hat einen Abschluß in Architektur und ist damit im Hochbauamt an der richtigen Stelle gelandet. Sie arbeitet in ihrer Heimatstadt seit einiger Zeit in einer ähnlichen Behörde und konnte so während des Aufenthalts in Karlsruhe wichtige Erfahrungen für ihren beruflichen Alltag sammeln. Einige Probleme mit der deutschen Sprache haben sie vor kein großes Hindernis gestellt. "Die Fachausdrücke der Architektur sind schließlich international", stellt sie fest.

Die jungen Leute aus Nancy, Krasnodar, Temeswar und Nottingham waren aber nicht nur zum Arbeiten in die Fächerstadt gekommen, sondern auch um Land, Leute und Kultur kennenzulernen. Dazu hatte der Deutsch-Französische Club (DFC) ein umfangreiches Freizeitprogramm zusammengestellt. "Unsere Betreuer haben sich wirklich viel Mühe gegeben", meint Jodie aus Nottingham denn auch anerkennend. Auf dem Programm der Gruppe standen eine Rundfahrt durch die Fächerstadt, eine Führung im ZKM, eine Fahrt nach Heidelberg, ein Rundflug über Karlsruhe und vieles mehr. "Wir hatten überhaupt keine Zeit, uns zu langweilen", betont "Feuerwehrmann" Bruno.

Ähnlich positiv bewerten die Karlsruher Austauschpraktikanten ihre Zeit in Nancy, wie Bürgermeister Ullrich Eidenmüller, der sie während ihres Aufenthalts besucht hat, berichtet: "Die Studenten haben sich sehr wohlgefühlt und den Umgang mit einer neuen Kultur kennengelernt." Auch die französischen Praktikanten konnten offizielle Gäste aus ihrer Heimatsstadt begrüßen. So empfing Ullrich Eidenmüller in dieser Woche Marie-Noelle Bajolet, Stadträtin aus der Partnerstadt, und Mitglieder des Cercle Amicale Franco-Allemande (CAFA), der wie der DFC die deutsch- französischen Beziehungen pflegt.

Presseecho 1997

Stadtzeitung 26.9.1997

Städtepartnerschaft: Verbindungen werden noch enger

Города-партнеры: Контакты становятся еще более тесным

Der Gemeinderat beschloß Städtepartnerschaft mit Krasnodar und Temeswar

Местный совет заключил партнерство с Краснодаром и Темешуарой

(trö) Die Fächerstadt bekommt zwei neue Partnerstädte. Nach einem interfraktionellen Antrag von CDU, SPD, GRÜNE, FDP und Karlsruher Liste stimmten die Mitglieder am Dienstag ohne Aussprache einstimmig dafür, die bisherigen Freundschaftsverträge mit Krasnodar und Temeswar in Städtepartnerschaften umzuwandeln. In der Sache herrschte schon im Vorfeld Einmütigkeit.

Und so blieb es Dr. Gerhard Seiler vorbehalten, als einziger Redner kurz das Wort zu ergreifen. "Die Verbindungen haben sich auf der menschlichen Ebene positiv weiterentwickelt", betonte der OB. Die Umwandlung der Freundschaften in offizielle Partnerschaften sei logische Folge. "Jetzt gibt es keine Kontakte der ersten und zweiten Klasse mehr", meinte Dr. Gerhard Seiler mit Blick auf die langjährigen auch offiziellen intensiven Verbindungen zu Nancy, Nottingham und Halle.

Im Jahr 1992 hatte der Gemeinderat die Aufnahme von Städtefreundschaften zu Krasnodar und Temeswar beschlossen. Diese beiden Freundschaften "haben sich in den vergangenen fünf Jahren auch dank des vorbildlichen Einsatzes der Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe - Krasnodar und des Freundeskreises Karlsruhe - Temeschburg in ausgezeichneter Weise entwickelt, insbesondere im Bereich der humanitären Hilfe wurde Vieles erreicht", heißt es in dem von allen Fraktionen getragenen Antrag. Das "kleine Jubiläum" der Freundschaften war für die Stadträtinnen und Stadträte Anlaß, diese aufzuwerten "und den Menschen in Krasnodar und Temeschburg zu dokumentieren, daß Karlsruhe einen Beitrag zur europäischen Einigung, gerade mit unseren osteuropäischen Nachbarn erbringen möchte".

Die Kontakte zu den neuen Partnern im rumänischen Banat und am Kuban sind schon seit längerem äußerst rege. Dies zeigt allein der Blick in den diesjährigen Terminkalender. So nahmen etwa Sportler aus beiden Städten am Landesturnfest teil oder waren je zwei Studenten aus Krasnodar und Temeswar im Rahmen des entsprechenden Austauschs mit Nancy und Nottingham zu Gast in der Fächerstadt.

Vier Lehrer aus Rumänien hospitierten an Karlsruher Schulen und Studierende aus Krasnodar arbeiteten als Jugendleiter bei der Ferienfreizeit des Stadtjugendausschusses mit. Hilfe zur Linderung der Not brachte der Freundeskreis bereits mehrfach nach Temeswar und die Freundschaftsgesellschaft nach Krasnodar. Dazu Kontakte der Wirtschaftsförderer, von Universitäten, Kliniken und kulturellen Einrichtungen: Verbindungen existieren auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen.

Eindrücke von der fünfjährigen Beziehung zu Krasnodar gibt es bereits in gedruckter Form. Wenige Stunden vor der Entscheidung des Gemeinderates überreichte das deutsch-russische Autorenteam Dr. Jan-Dirk Rausch und Swetlana Nikiforowa OB Dr. Gerhard Seiler das erste Exemplar von "Karlsruhe - Krasnodar: 3 240 Kilometer sind keine Entfernung".

Insgesamt 18 Autoren waren am Entstehen des 178 Seiten starken zweisprachigen Bandes beteiligt. Die Verfasser legten allerdings keine Chronik oder Dokumentation im üblichen Sinne vor. Sie ließen vielmehr diejenigen aus subjektiver Sicht zu Wort kommen, die auf deutscher und russischer Seite die Annäherung in den vergangenen Jahren ein Stück vorangetrieben haben. Die Neuerscheinung gibt es zum Preis von 11,80 Mark ab den nächsten Tagen im Buchhandel.

Presseecho 1996

Stadtzeitung 6.11.1996

Wirtschaft: Europaweit einzigartiges Netzwerk

Экономика: Единственная в своем роде сеть по всей Европе

Acht europäische Städte wollen sich gegenseitig wirtschaftliche Tore öffnen

Восемь городов Европы хотят обоюдно открыть экономические ворота

(cal) "Wir haben zwei heiße Tage hinter uns, an denen wir kritisch und klar unsere Aufgaben definiert haben - ohne die Schwierigkeiten schön zu reden." Mit diesen Worten eröffnete Dr. Horst Zajonc, der Chef des Amts für Wirtschaftsförderung ein Pressegespräch, in dem er über das diesjährige Arbeitstreffen mit seinen Kollegen aus sieben befreundeten oder partnerschaftlich verbundenen Städten berichtete. Gekrönt wurde die Tagung von einem städtischen Empfang, den CDU-Fraktionschef Günther Rüssel für die Delegationen gab.

Die Wirtschaftsförderer aus Halle, Nancy, Nottingham, Krasnodar, Minsk, Temeswar, Oulu und Karlsruhe wollen "über ein Europa ohne Grenzen nicht nur reden, sondern daran gemeinsam arbeiten", so Zajonc. Auf diese Weise entsteht zwischen den acht Städten gerade ein europaweit bisher einzigartiges Netzwerk. Herausgekommen sind bei den aktuellen Gesprächen drei konkrete Beschlüsse, nämlich über die Vermittlung von Kontakten zwischen Unternehmen, über die Organisation eines Lehrseminars praktischer Wirtschaftsförderung für die osteuropäischen Kommunen und ein gemeinsames Marketingkonzept.

Unter Federführung von Nancy soll so jede Stadt eine Firma nennen, die mit ihren Produkten auf den Märkten der anderen Kommunen Chancen haben könnte. Der Auswahl soll für alle acht Betriebe ein einheitliches Raster zugrundeliegen, damit jede Stadt leichter beurteilen kann, ob die Firma in die Wirtschaftsszene vor Ort paßt. Gilles Rabin: " Diese Unternehmer sollen für die anderen die Tore zu den neuen Märkten öffnen und so das Netzwerk nähren."

Von den Erfahrungen der West- und Nordeuropäer wollen die Städte im Osten profitieren. Als "Schaltzentrale" fungiert Halle, das vor fünf Jahren vor ähnlichen Problemen stand und sich inzwischen zur wirtschaftlich stärksten Stadt in Sachsen-Anhalt entwickelt hat. Der Chef der dortigen Wirtschaftsförderung , Dr. Heinz Friedrich Franke organisiert deshalb "ein Lehrseminar praktischer Wirtschaft", in dem es zum Beispiel um die Förderung des Mittelstandes, die Ausweisung und Erweiterung von Gewerbeflächen und die Ansiedlung von Industrie gehen wird. Außerdem hat er als einziger Beziehungen zur EU-Kommission in Brüssel, um Fördermittel zur Revitalisierung von Altstandorten zu bekommen. Hier würde beispielsweise Karlsruhe selbst nicht zum Zug kommen, da es die notwendigen Bedingungen nicht erfüllt. Über Halle könnten jedoch Mittel "locker" gemacht werden, die letztlich allen acht Partnern zugute kämen.

Über die Stadt Karlsruhe, die nicht "Flaschenhals, sondern nur einer von vielen Knoten" (Erich Geißler vom Amt für Wirtschaftsförderung) sein will, sollen die entsprechenden Web-Internetseiten Verbindungsglieder erhalten, so daß auch Informationen über die sieben anderen Städte verfügbar sind. Außerdem will die Fächerstadt die Präsentation des Netzwerks auf einer großen Immobilienmesse im nächsten Jahr vorbereiten. Denn dort treffen die Partner auf wichtige Beratungsfirmen, die zunehmend für Unternehmen und Konzerne Standortanalysen machen. Neben klassischen Immobilien wie Bürohäusern und Produktionsanlagen als Voraussetzung für Arbeitsplätze, wollen sie Großprojekte - wie in Karlsruhe den Hauptbahnhof Süd - vorstellen, um langfristige Entwicklungperspektiven zu zeigen. Das nützt allen, um letztlich Kunden und Lieferanten für ihre Firmen zu gewinnen, die an "Frühstückskooperationen" auf Dauer kein Interesse haben. Die als Hemmnis immer latent existierende Konkurrenz unter den acht Städten um die besten wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten kann so ein Stück weit in den Hintergrund treten.

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