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EDITORIAL

 

 

 

Die Städtepartnerschaft zwischen Karlsruhe und Krasnodar ist auch über 15 Jahre nach der Unterzeichnung des ersten offiziellen Vertrages zwischen den beiden Städten äußerst lebendig. Die Gründe dafür sind offensichtlich: Die Kontakte zwischen Karlsruhe und Krasnodar sind eine Städtepartnerschaft „von unten". Lange bevor die Stadtoberhäupter die Vertragsurkunden austauschten, gab es zwischen Bürgerinnen und Bürgern beider Städte, zwischen Jugendorganisationen, Kulturgruppen und anderen Initiativen, vertrauensvolle Verbindungen und Freundschaften. Dass man in den Rathäusern beider Städte nunmehr ideale Ansprechpartner für gemeinsame Aktivitäten findet, hat die vielfältigen Aktivitäten vermehrt und beschleunigt, und das ist gut so.

Aber: Städtepartnerschaften unterliegen wie alle gesellschaftspolitischen Entwicklungen dem Wandel der Zeiten. Am Anfang war es gewiss der Gedanke der Friedenspolitik und der Völkerfreundschaft, der zahlreiche Menschen nach Russland reisen ließ, während Begegnungen in umgekehrter Richtung nur schwer möglich waren. Heute sind Reisen von Ost nach West und umgekehrt selbstverständlich. Das Interesse an Deutschland ist in Russland riesengroß. Deutschland wird für sein perfektes Funktionieren, seinen Wohlstand und seine Sauberkeit bewundert. Krasnodarer Bürger nehmen bedeutende Reisestrapazen in Kauf, um zu ihren Freunden nach Karlsruhe zu fahren. Umgekehrt ist es, anders noch als zu Beginn der Demokratisierung Russlands, die viele neugierig machte, schwierig, breite Schichten der deutschen Bevölkerung für Russland zu begeistern. Zu negativ und auch zu vorurteilsgeprägt ist häufig die Berichterstattung über Russland in Fernsehen und Boulevardpresse, wo hauptsächlich Katastrophen, Armutsberichte und Kriminalgeschichten Platz finden. Und dass allein ein Flugticket nach Krasnodar für einen Karlsruher Bürger teurer ist als ein zweiwöchiger Inklusivurlaub auf Mallorca, macht die Sache nicht leichter.

In einer eher materiell als ideell orientierten Gesellschaft ist es um so wichtiger, den Gedanken einer wahren Freundschaft von Stadt zu Stadt aufrechtzuerhalten: Freunde haben gegenseitiges Vertrauen zueinander. Sie unterstützen einander auch dann, wenn es besondere Anstrengungen verlangt, und sie treffen sich und feiern gemeinsam. Egal, ob die Themen wirtschaftlich, kulturell, wissenschaftlich oder politisch geprägt sind: Alles hängt von der Initiative des Einzelnen ab. Und deshalb ist es unerlässlich, dass die Städtepartnerschaft Karlsruhe - Krasnodar eine immer breitere Basis erfährt: Alle Bürger beider Städte sollen wissen, dass es diese Partnerschaft gibt. Jeder, der Kontakte sucht, soll sie finden.

In diesem Sinne verstehen wir diesen Internetauftritt als Information aus erster Hand und als Appell an die Menschen an Rhein und Kuban, die Städtepartnerschaft mit Leben zu erfüllen. Wir sind gerne dabei behilflich.

Swetlana Nikiforowa

Jan-Dirk Rausch

 

 

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