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KRASNODAR HEUTE

 

 

 

Krasnodar ist heute das administrative, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Krasnodar-Region - der südlichsten Russlands. Mehrgeschossige Häuser wachsen aus dem Boden, weiträumig werden neue Wohngebiete erschlossen. Grünzonen schmücken großzügig eine bedeutende Stadt am schiffbaren Fluss Kuban.

Vor über 200 Jahren, im Jahre 1793, schenkte die russische Zarin Katharina II. den Schwarzmeerkosaken für ihre kriegerischen Verdienste Grund und Boden am rechten Ufer des Flusses Kuban. Katharina zu Ehren bekam die zukünftige Stadt die Bezeichnung „Jekaterinodar“ (Geschenk Katharinas). Dort, wo eine Residenz für das Kosakenheer entstehen sollte, standen dichte Wälder. Das gerodete Holz war das Baumaterial für die ersten Häuser, Pferdeställe, Mühlen, Schnapsbrennereien...

Die Stadt musste sich mit allem Notwendigen selbst versorgen. Sie war zunächst lediglich eine Festung. Einige Jahrzehnte lang, während der kriegerischen Auseinandersetzungen im Kaukasus, bildete sie einen Vorposten an der Südgrenze Russlands.

1867 erhielt Jekaterinodar den Status einer „zivilen Stadt“, und von diesem Zeitpunkt an beschleunigte sich seine sozial-ökonomische Entwicklung. Schnell gewannen Verkehr, Handel und Industrie an Bedeutung; die Bevölkerungszahl wuchs.

In der Hauptstadt der Kubanregion leben heute 780.000 Menschen, die, nach statistischen Feststellungen aus dem Jahr 2002, über 120 Nationalitäten repräsentieren. Die größte ethnische Gemeinschaft stellen Russen, Armenier, Ukrainer, Adygeer und Weißrussen dar. In der Stadt sind 70 Religionsgemeinschaften registriert, die 26 Konfessionen vertreten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fuhr in Jekaterinodar die Straßenbahn. Es gab ein Elektrizitätswerk, Telefon und Kinos. Die Stadt wurde wegen ihrer schönen Parks und Kathedralen bekannt, und die Gebäude in den Hauptstraßen standen den Bauten in der russischen Hauptstadt in nichts nach. Die Jekaterinodarer Märkte waren reich und üppig. Das Leben in der Provinzhauptstadt verlief ruhig und angemessen. An der Spitze der Stadtverwaltung regierte das Stadtparlament, die „Duma“, unter Vorsitz des Stadtoberhauptes. Acht Jahrzehnte mussten vergehen, bis die Stadt wieder zu dieser Form der Selbstverwaltung zurückkehren konnte. Es wechselten die Regierungen, es wechselten die Generationen - sogar der Stadtname wurde ausgewechselt: Seit 1920 heißt die Stadt Krasnodar (russ.: krasnyj = rot).

Krasnodar liegt verkehrsgünstig in der Wirtschaftsregion des Nordkaukasus. Hier treffen Verkehrsverbindungen aufeinander, die das Zentrum Russlands mit den Häfen des Schwarzen und Asowschen Meeres sowie die Kurorte der Schwarzmeerküste mit dem Kaukasus verbinden. Am südöstlichen Stadtrand liegt der Kubanstausee.

Überhaupt ist Krasnodar ein großer Verkehrsknotenpunkt. Das Territorium der Stadt kreuzen vier Eisenbahnlinien und zwei Bundesfernstraßen; es gibt einen Flughafen und einen Binnenfrachthafen. Der Flughafen verbindet Krasnodar mit 32 Städten Russlands, fünf Hauptstädten von Republiken der ehemaligen Sowjetunion und sechs internationalen Zielen. Gut ausgelastet sind die drei Krasnodarer Bahnhöfe, die in 24 Sunden rund 40 Züge bedienen. Im Sommer verdoppelt sich diese Zahl. Neben Flugzeug und Eisenbahn verfügt Krasnodar auch über Schiffsverbindungen. In der Stadt bilden lokale und überregionale Busverbindungen, die Straßenbahn und der Oberleitungsbus das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs.

Das moderne Krasnodar ist ein industrielles Zentrum. In 150 großen, mittelständischen und kleinen Industriebetrieben arbeiten etwa 60.000 Menschen, 20 Prozent von allen, die in der Wirtschaft der Stadt tätig sind. Eine führende Stellung nehmen dabei die Nahrungsmittel- und Maschinenbauindustrie, die Metall- und Holzverarbeitung sowie die Konfektionsindustrie ein. Weitere Industriebetriebe existieren im Bereich der Energiewirtschaft, der Herstellung von Baumaterialien, in der Chemie, der Erdöltechnologie und der Mikrobiologie.

Zu den größten Betrieben der Stadt zählen die Krasnodarer Fabrik für den blockweisen Hausbau, die Stahlbetonteile für Wohnhäuser des Typs BKR-2 herstellt; das Krasnodarer Hausbaukombinat, das Stahlbetonbauteile für den Wohnungsbau herstellt und montiert sowie Wohnhäuser komplett erbaut und fertigstellt, die Kuban-Farfor AG, die Kompressorenwerk AG, einer der größten Lieferanten von Kompressor- und Kühlanlagen, eine Lederwarenfabrik, die Alexandria AG (Konfektion), Philipp Morris Kuban AG, (Tabakwaren), Anit Ltd. AG (Hersteller von Bonbons, Schokoladenhalbfertigwaren, Makkaroni und Konditoreiteigwaren), Experimentelle Ölfabrik AG, Krasnodarer Fleischfabrik AG sowie die Filiale der Otchakovo AG, der größten Bierbrauerei Russlands und des größten Herstellers alkoholfreier Getränke.

Das Ausstellungszentrum „KrasnodarEXPO“ ist der führende Ausstellungs- und Messeveranstalter Südrusslands. Es ist das einzige Unternehmen in der Region und veranstaltet die sieben größten südrussischen Messen, darunter „YugAgroProm“, „MOBI“, „Stroimarket“, eine Ausstellung für Möbel und Holzverarbeitung, und die „Medima/Dentima“. Krasnodarer Betriebe und Organisationen nehmen regelmäßig an internationalen Wirtschaftsforen und Ausstellungen teil, unter anderem in Berlin und Hannover.

Krasnodar gehört zu den großen Kulturzentren Russlands. 1920 wurde das staatliche akademische Schauspielhaus gegründet; 1939 wurde das regionale Puppentheater eröffnet. Eine einzigartige Gemäldesammlung besitzt das regionale Kowalenko-Kunstmuseum, das 1904 gegründet wurde. Schon seit 1879 existiert das Felizyn-Staatsmuseum für Geschichte und Archäologie. Gerne besuchen die Krasnodarer und ihre Gäste auch die Ausstellung für bildende Kunst.

Zum städtischen Künstlerverband „Premiera“ gehören unter anderem das 1933 gegründete Musiktheater, der 1992 erbaute Konzertsaal für Kammer- und Orgelmusik, der Künstlerpalast, das Jurij-Grigorowitsch-Theater für klassisches Ballett (seit 1992), das Jugendtheater (1991), das Neue Puppentheater (1993) und das einzige „Theater älterer Bühnenkünstler“ Russlands. Insgesamt 18 Künstlervereinigungen sind „Premiera“ angeschlossen.

Die regionale Philharmonie Krasnodar (1939) besteht aus 14 Künstlerkollektiven. Ganzer Stolz der Krasnodarer ist der im In- und Ausland bekannte Staatliche Kuban-Kosakenchor (gegründet 1811) unter der Leitung von W.G. Zacharchenko.

Seit 1994 findet jährlich ein internationales Festival für Orgelmusik statt, seit 2001 das internationale Kinderfestival für Kunst „Kinotawrik“. Im Krasnodarer Zirkus wurde 2002 unter dem Namen „Juschnje Konveer“ ein offener Wettbewerb für südrussische Artisten ins Leben gerufen. 2003 wurde das Jurij-Grigorowitsch-Ballettfestival „Junges Ballett Russlands“ gegründet.

In Krasnodar befindet sich das Koordinationszentrum des russischen Bildungsrates, in dem die Programmplanung für die Bildungsschwerpunkte „Begabte Kinder“ und „Technologie der Bildungsentwicklung“ erarbeitet wird. Insgesamt gibt es in Krasnodar 103 allgemeinbildende Schulen für 51.700 Schüler sowie 14 Lyzeen und Gymnasien. In 29 staatlichen und privaten Hochschulen unterrichten 230 Professoren und Habilitierte sowie 1300 promovierte Lehrkräfte 70.000 Studenten. Vier regionale und 35 städtische Bibliotheken stehen zum Literaturstudium zur Verfügung.

In der Stadt wird gegenwärtig ein vor Ort entwickeltes Programm zur Verbesserung des kommunalen Gesundheitssystems umgesetzt. Dabei geht es um die ärztliche Hilfe und die Medikamentenversorung der Bevölkerung, um die Neugestaltung der Gesundheitsverwaltung sowie um die effektive Nutzung der Haushaltsmittel. Hier soll das Krasnodarer Gesundheitssystem eine in Russland führende Rolle übernehmen. Gegenwärtig verfügt Krasnodar über 35 Krankenhäuser in unterschiedlicher Trägerschaft, darunter auch 17 kommunale mit einer Kapazität von 5.800 Betten. Die Polykliniken können pro Schicht 23.700 Patienten versorgen.

In Krasnodar befinden sich zudem das Russische Zentrum für funktionale und chirurgische Gastroenterologie, das regionale Zentrum für Homöopathie und das erste russische Zentrum für Brustchirurgie. Im kommunalen Verband für Behandlungen und Diagnostik sind die Zentren für anwenderspezifische Ambulanzbehandlungen (SKAL) zusammengeschlossen.

Krasnodar gehört zu den fünf russischen Städten, die einen Generalplan für die Stadtentwicklung bis 2025 haben. Gegenstand des umfassenden Programms ist der Ausbau und die bauliche Neugestaltung des Kubanufers und seine Anbindung ans Stadtzentrum. Gegenwärtig erlebt Krasnodar einen Bauboom. Große Hoffnungen setzt man auf die Sanierung des historischen Stadtzentrums. Mehrere Schlüsselprojekte sollen das neue Aussehen des Zentrums der Kuban-Region prägen. So soll u.a. das Gebäude des Hotels „Zentralnaja“ komplett umgebaut werden. Neben der Puschkin-Bibliothek soll das neue Gebäude des Regionalgerichts entstehen, ebenso sind zwei Schnellstraßen und mehrere Fünf-Sterne-Hotels in Planung.

Im Zuge des Umbaus werden über 17.000 Menschen neue komfortable städtische Wohnungen in modernen Häusern der Wohnbezirke erhalten. Entsprechend wird im Stadtzentrum auch das Versorgungsnetz modernisiert. Die Versorgungsleitungen werden auf 45 km erweitert. Neun Trafostationen, über 28 km Regenwasserkanalisation sowie 14 neue Versorgungsstellen für Wasser und Abwasser sind in Planung. 55 km Straßen und Wege sollen teilweise wieder hergestellt und modernisiert werden. Krasnodar soll wie eine Regionalhauptstadt aussehen. Ein großer Vorteil für die Metropole der Kubanregion ist es, dass die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi stattfinden, das ebenfalls zur Region gehört. Dies begünstigt die Realisierung von Großprojekten in Infrastruktur und Straßenbau.

Durch die besondere geopolitische Lage der Region Krasnodar im Süden Russlands hat sich Krasnodar zu den bedeutenden Städten der südrussischen Wirtschaftsregion entwickelt und bestätigt dies durch jährliche soziale und wirtschaftliche Entwicklungsstatistiken. Das geistige und wirtschaftliche Potenzial der Stadt gibt Hoffnungen auf die erfolgreiche Umsetzung vieler Vorhaben. Die Krasnodarer wollen eine reiche und prosperierende Stadt gestalten. Sie sind bereit, sich für dieses Ziel mit all ihren Mühen und Kräften einzusetzen. Die Zukunft Krasnodars hängt in vielem von ihrer Liebe und Sorge ab.

 

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